Die FSME-Impfung

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems, ausgelöst durch das FSME-Virus. FSME-Viren können z. B. bei einem Zeckenstich übertragen werden. Die Bezeichnung „Frühsommer“ ist dabei irreführend, da das Risiko einer FSME-Infektion fast ganzjährig besteht. Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar und kann in schweren Fällen sogar tödlich verlaufen. Impfen ist der beste Schutz vor FSME.

Krankheitsbild FSME

Infografik FSME Zeitlicher Verlauf
Infografik FSME Zeitlicher Verlauf

Die FSME-Viren können von infizierten Zecken sofort beim Stechen übertragen werden, da sie sich im Zeckenspeichel befinden. Bis zu zwei Prozent der Zecken in deutschen FSME-Risikogebieten tragen das Virus in sich. Doch auch außerhalb der Risikogebiete kann das Virus von einer infizierten Zecke übertragen werden. Eine weitere mögliche Ansteckungsform ist der Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten von FSME-Viren-infizierten Kühen oder Ziegen.

Eine FSME ist durch einen meist zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Dieser beginnt in der Regel mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Eine FSME-Erkrankung ist daher anfangs nicht immer leicht zu erkennen, da die ersten Symptome oft denen einer Grippe ähneln. In einer möglichen zweiten Erkrankungsphase kann eine Entzündung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems auftreten. Typische Symptome hierfür sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und ein steifer Nacken. Vermehrt sich das Virus in Gehirn und Rückenmark, kann es zu schweren Verläufen mit bleibenden neurologischen Ausfällen kommen. Folgen können dauerhafte Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sein. Eine FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar, lediglich die Symptome der Erkrankung können gemildert werden. Von einer FSME-Erkrankung können alle Altersgruppen betroffen sein, am häufigsten Erwachsene ab 40 Jahren, aber auch Kinder, junge Erwachsene und Senioren.1 Das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs steigt jedoch mit zunehmenden Alter. 

Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken und Zeckenstiche

Zecken können neben FSME-Viren weltweit mehr als 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen. Daher sollte man Zeckenstichen vorbeugen. Bewährte Vorsorgemaßnahmen sind:

  • helle und lange Kleidung: Sie erschwert den Zecken den Zugang zur Haut, und die dunklen Spinnentiere können entdeckt und entfernt werden, bevor sie zustechen.
  • Anti-Zeckensprays können helfen, die Parasiten einige Zeit auf Abstand zu halten.
  • gründliches Absuchen nach jedem Aufenthalt im Grünen. Insbesondere die Kniekehlen und Armbeugen sowie Bauch-, Brustbereich und Schritt kontrollieren. Bei Kindern ist zudem aufgrund ihrer Körpergröße der Kopfbereich gefährdet.

Um in der Folge eines Zeckenstichs eine FSME-Erkrankung zu vermeiden, kann man sich zusätzlich gegen FSME impfen lassen.

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FSME-Impfung

Impfen ist der beste Schutz, denn FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar. Vorsorge ist deshalb das A und O und die FSME-Impfung ist ein wichtiger Teil davon. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen Menschen, die in einem FSME-Risikogebieten wohnen oder dorthin reisen und dabei Zecken ausgesetzt sind, aber auch Menschen mit berufsbedingtem Risiko.1 Die Kosten für die Impfung übernimmt in der Regel die Krankenkasse.

 

Der richtige Zeitpunkt für den Aufbau des Impfschutzes

Die sogenannte Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zueinander. Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man daher idealerweise in den Herbst- und Wintermonaten, damit zum Start der Zeckensaison im Frühjahr bereits ein Schutz gegeben ist. Die ersten beiden Teilimpfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte Dosis wird – je nach Impfstoff – 5 bzw. 9 bis 12 Monate danach verabreicht. Je nach Alter und Impfstoff sollte der Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden. Kinder können bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden.

Schnellschema FSME-Impfung

Wer kurzfristig einen Impfschutz benötigt, kann die Schnellimmunisierung nutzen. So kann innerhalb weniger Wochen ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Hierzu lässt man sich am besten von seinem Arzt bzw. seiner Ärztin beraten.

 

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Quellen:

Robert Koch-Institut: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: März 2023). Epid Bull 2023; 9: 3-23 (letzter Zugriff am 18.04.2023)