Mit der FSME-Impfung gut geschützt in den Urlaub
Das Thema Gesundheit bei Reisevorbereitungen mitbedenken!

Wer fährt denn eigentlich nicht gern in den Urlaub? Egal, ob In- oder Ausland: Neues entdecken, vom Alltag abschalten und eine kurze oder auch mal längere Auszeit genießen – da sagt doch keiner nein!
Als Teil der Urlaubsvorbereitung sollte man neben der eigentlichen Reisebuchung und dem Kofferpacken auch an das Thema Gesundheitsvorsorge denken. Das fängt bereits bei der Reiseapotheke an. Außerdem gehören neben der COVID-19-Impfung auch die Reiseimpfungen dazu, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden – selbst dann, wenn nur das Heimat- oder Nachbarland bereist wird. Denn je nach Reiseziel und -region gibt es wichtige Reiseimpfungen, die man unbedingt durchführen sollte.
Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken und FSME
Wer sich gerne im Grünen aufhält, sollte an die richtige Zecken- und FSME-Vorsorge, z. B. durch Impfen, denken.
Zecken gibt es auch in Urlaubsregionen
Zeckenkontakt auf Reisen vermeiden? Gar nicht so einfach. Denn die Spinnentiere sind tatsächlich in Deutschland und auch Europa weit verbreitet. Die kleinen Blutsauger können sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten lauern. Zecken sehen zwar harmlos aus, können aber viele gefährliche Krankheitserreger, wie z. B. das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus übertragen. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems. Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar, kann bleibende Schäden wie Lähmungen und Sprechstörungen verursachen und in schweren Fällen sogar tödlich verlaufen. Durch Impfen kann man sich vor FSME schützen.
Impfschutz gegen FSME
Für viele Menschen bedeutet Urlaub, Zeit in der Natur zu verbringen. Somit besteht ein Risiko, mit Zecken in Kontakt zu kommen. Die FSME-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) Menschen empfohlen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder dorthin reisen und dabei Zecken ausgesetzt sind. Wer in einem deutschen FSME-Risikogebiet wohnt oder plant, in ein Risikogebiet zu verreisen, hat bei den gesetzlichen Krankenkassen Anspruch auf Kostenübernahme der FSME-Impfung. Viele Krankenkassen übernehmen zudem auch die Impfkosten bei Reisen in ausländische FSME-Risikogebiete. Am besten erkundigt man sich hierzu vorab bei seiner Krankenkasse.
Die sogenannte Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zueinander. Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man daher idealerweise in den Herbst- und Wintermonaten, damit zum Start der Zeckensaison im Frühjahr bereits ein Schutz gegeben ist. Die ersten beiden Teilimpfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte Dosis wird – je nach Impfstoff – 5 bzw. 9 bis 12 Monate danach verabreicht. Je nach Alter und Impfstoff sollte der Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden. Kinder können bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden.
Wer kurzfristig eine Reise plant, kann die Schnellimmunisierung nutzen. So kann innerhalb weniger Wochen ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Hierzu lässt man sich am besten von seinem Arzt bzw. seiner Ärztin beraten.
FSME-Risikogebiete in Deutschland und Europa
Heimaturlauber im Bayerischen Wald, Schwedenliebhaber oder Städtetouristen in Riga haben etwas gemein: Alle befinden sich in einem sogenannten FSME-Risikogebiet. In den sogenannten FSME-Risikogebieten besteht ein höheres Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus infiziert zu werden. Doch auch außerhalb der Risikogebiete gibt es infizierte Zecken, die das Virus übertragen können. Das Robert Koch-Institut erklärt einen Stadt- oder Landkreis zum Risikogebiet, wenn dort innerhalb von fünf Jahren eine bestimmte Anzahl FSME-Erkrankungen pro Einwohner gemeldet wurde.
Mache ich Urlaub in einem FSME-Risikogebiet? Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten: Es gibt Karten, in denen die FSME-Risikogebiete in Deutschland und Europa eingezeichnet sind und die über Krankheitsfälle informieren. Jedes Jahr werden diese Karten aktualisiert und an das Vorkommen aktueller Erkrankungsfälle angepasst. So kann man auf einen Blick sehen, ob man in ein FSME-Risikogebiet fährt.


Zu den FSME-Risikogebieten in Deutschland zählen große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie Teile von Hessen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Einzelne Risikogebiete gibt es außerdem in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. In den vergangenen Jahren ist mit dem Landkreis Emsland in Niedersachsen das erste Risikogebiet in Norddeutschland dazugekommen. Auch der Stadtkreis Solingen in Nordrhein-Westfalen gilt mittlerweile als FSME-Risikogebiet. Das RKI hat im Februar 2025 drei neue FSME-Risikogebiete ausgewiesen: Stadtkreis Augsburg in Bayern, Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und Landkreis Celle in Niedersachsen. Insgesamt gibt es nun 183 Risikogebiete in Deutschland.1
Das FSME-Virus ist auch in anderen Teilen Europas verbreitet. Zu den betroffenen Ländern zählen unter anderem Schweden, die Schweiz, Österreich, Estland, Finnland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Russland, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, die Ukraine und Ungarn.
Hier gibt es weitere Informationen zu den Risikogebieten in Deutschland und Europa.
Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche
Da Zecken neben FSME-Viren weltweit mehr als 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen können, sollte man Zeckenstiche im Idealfall vermeiden.
- Lange und helle Kleidung sowie geschlossenes Schuhwerk erschweren Zecken den Zugang zur Haut, und die dunklen Spinnentiere können entdeckt und entfernt werden, bevor sie zustechen
- Anti-Zeckensprays aus der Apotheke können helfen, die Parasiten für einige Zeit auf Abstand zu halten.
- Absuchen des Körpers nach jedem Aufenthalt im Grünen, insbesondere die Kniekehlen und Armbeugen sowie den Bauch-, Brustbereich und Schritt kontrollieren. Bei Kindern ist zudem aufgrund ihrer Körpergröße der Kopfbereich gefährdet.
Hat eine infektiöse Zecke zugestochen, kann das FSME-Virus sofort übertragen werden. Das rasche Entfernen einer saugenden Zecke schützt daher nicht vor einer FSME-Infektion. Dennoch gilt: Je länger eine Zecke saugt, desto höher ist das Risiko, sich mit weiteren gefährlichen Krankheitserregern, wie z. B. Borrelien, zu infizieren.
Quellen
1 Robert Koch-Institut (RKI). FSME-Risikogebiete in Deutschland (Stand: Februar 2025). Epid Bull 2025; 9:3-23 (letzter Zugriff am: 07.04.2025)