FSME-Vorsorge auf Reisen | Wir fürs Impfen

Mit der FSME-Impfung gut geschützt in den Urlaub

Das Thema Gesundheit bei Reisevorbereitungen mitbedenken!

Impfpass und Reisepass

Wer fährt denn eigentlich nicht gern in den Urlaub? Egal, ob In- oder Ausland: Neues entdecken, vom Alltag abschalten und eine kurze oder auch mal längere Auszeit genießen – da sagt doch keiner nein!

Als Teil der Urlaubsvorbereitung sollte man neben der eigentlichen Reisebuchung und dem Kofferpacken auch an das Thema Gesundheitsvorsorge denken. Das fängt bereits bei der Reiseapotheke an. Außerdem gehören neben der COVID-19-Impfung auch die Reiseimpfungen dazu, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden – selbst dann, wenn nur das Heimat- oder Nachbarland bereist wird. Denn je nach Reiseziel und -region gibt es wichtige Reiseimpfungen, die man unbedingt durchführen sollte.

„Eine FSME-Erkrankung ist keine Lappalie. Jeder, der sich in FSME-Risikogebieten gerne im Grünen aufhält, sollte sich impfen lassen. Da die FSME-Impfung auch zu den empfohlenen Reiseimpfungen zählt, werden die Impfkosten sogar von den Krankenkassen übernommen.“

Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin
Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken und FSME

Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken und FSME


Wer sich gerne im Grünen aufhält, sollte sich an die richtige Zecken- und FSME-Vorsorge, z. B. durch Impfen, denken.

Zecken gibt es auch in Urlaubsregionen

Zeckenkontakt auf Reisen vermeiden? Gar nicht so einfach. Denn die Spinnentiere sind tatsächlich in Deutschland und auch Europa weit verbreitet. Die kleinen Blutsauger können sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten lauern. Zecken sehen zwar harmlos aus, können aber viele gefährliche Krankheitserreger, wie z. B. das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus übertragen. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems. Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar, kann bleibende Schäden wie Lähmungen und Sprechstörungen verursachen und in schweren Fällen sogar tödlich verlaufen. Durch Impfen kann man sich vor FSME schützen.

 

Impfschutz gegen FSME

Für viele Menschen bedeutet Urlaub, Zeit in der Natur zu verbringen. Somit besteht ein Risiko, mit Zecken in Kontakt zu kommen. Die FSME-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) Menschen empfohlen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder dorthin reisen und dabei Zecken ausgesetzt sind. Die Kosten der Impfungen werden in den meisten Fällen durch die Krankenkasse übernommen. Am besten fragt man bei seiner Krankenkasse nach, ob sie die Kosten erstattet.

Die sogenannte Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen in einem bestimmten zeitlichen Abstand zueinander. Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man daher idealerweise in den Herbst- und Wintermonaten, damit zum Start der Zeckensaison im Frühjahr bereits ein Schutz gegeben ist. Die ersten beiden Teilimpfungen erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte Dosis wird – je nach Impfstoff – 5 bzw. 9 bis 12 Monate danach verabreicht. Je nach Alter und Impfstoff sollte der Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre aufgefrischt werden. Kinder können bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden.

Wer kurzfristig eine Reise plant, kann die Schnellimmunisierung nutzen. So kann innerhalb weniger Wochen ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Hierzu lässt man sich am besten von seinem Arzt bzw. seiner Ärztin beraten.

 

FSME-Risikogebiete in Deutschland und Europa

Heimaturlauber im Bayerischen Wald, Schwedenliebhaber oder Städtetouristen in Riga haben etwas gemein: Alle befinden sich in einem sogenannten FSME-Risikogebiet. In den sogenannten FSME-Risikogebieten besteht ein höheres Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus infiziert zu werden. Doch auch außerhalb der Risikogebiete gibt es infizierte Zecken, die das Virus übertragen können. Das Robert Koch-Institut erklärt einen Stadt- oder Landkreis zum Risikogebiet, wenn dort innerhalb von fünf Jahren eine bestimmte Anzahl FSME-Erkrankungen pro Einwohner gemeldet wurde.

Mache ich Urlaub in einem FSME-Risikogebiet? Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten: Es gibt Karten, in denen die FSME-Risikogebiete in Deutschland und Europa eingezeichnet sind und die über Krankheitsfälle informieren. Jedes Jahr werden diese Karten aktualisiert und an das Vorkommen aktueller Erkrankungsfälle angepasst. So kann man auf einen Blick sehen, ob man in ein FSME-Risikogebiet fährt.

FSME-Risikogebiete in Deutschland
FSME-Risikogebiete in Deutschland
FSME-Risikogebiete in Europa
FSME-Risikogebiete in Europa

Zu den 178 FSME-Risikogebieten in Deutschland zählen große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teile Hessens, Sachsens und Thüringens. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen. Seit März 2021 gibt es erste Risikogebiete in Sachsen-Anhalt.1

Das FSME-Virus ist auch in anderen Teilen Europas verbreitet. Zu den betroffenen Ländern zählen unter anderem Schweden, die Schweiz, Österreich, Estland, Finnland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Russland, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, die Ukraine und Ungarn.

Hier gibt es weitere Informationen zu den Risikogebieten in Deutschland und Europa.

Fun-Fact: Zecken, die eigentlich jedes Säugetier stechen, mögen den Geruch von Giraffen nicht.2 Daher halten sie sich von ihnen fern. Wer also seinen Urlaub in einer Giraffenherde im südlichen Afrika verbringt, der sollte vor Zeckenstichen sicher sein.

Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche

Da Zecken neben FSME-Viren weltweit mehr als 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen können, sollte man Zeckenstiche im Idealfall vermeiden.

  • Lange und helle Kleidung sowie geschlossenes Schuhwerk erschweren Zecken den Zugang zur Haut, und die dunklen Spinnentiere können entdeckt und entfernt werden, bevor sie zustechen
  • Anti-Zeckensprays aus der Apotheke können helfen, die Parasiten für einige Zeit auf Abstand zu halten.
  • Absuchen des Körpers nach jedem Aufenthalt im Grünen, insbesondere die Kniekehlen und Armbeugen sowie den Bauch-, Brustbereich und Schritt kontrollieren. Bei Kindern ist zudem aufgrund ihrer Körpergröße der Kopfbereich gefährdet.

Hat eine infektiöse Zecke zugestochen, kann das FSME-Virus sofort übertragen werden. Das rasche Entfernen einer saugenden Zecke schützt daher nicht vor einer FSME-Infektion. Dennoch gilt: Je länger eine Zecke saugt, desto höher ist das Risiko, sich mit weiteren gefährlichen Krankheitserregern, wie z. B. Borrelien, zu infizieren.

 

Die ZeckTag-App – mobile Zeckenvorsorge für unterwegs

Mit der ZeckTag-App (Android/iOS) sind Tipps zu Vorsorgemaßnahmen und Zeckenentfernung sowie der Zeckenwarner unterwegs immer dabei. Mit dem Zeckenwarner lässt sich nachvollziehen, ob am aktuellen Standort ein Zeckenstich gemeldet wurde. Datum und Ort eines Zeckenstichs sowie Symptome, bspw. Schwellungen und Rötungen, wie z. B. die für Borreliose typische Wanderröte, können anhand von Bildern und Notizen im Stichtagebuch festgehalten werden. Zudem lässt sich mit ZeckTag herausfinden, ob sich das Reiseziel in einem FSME-Risikogebiet befindet. Eine weitere äußerst hilfreiche Funktion: Um den nächsten Impftermin nicht zu verpassen, kann man sich von der ZeckTag-App daran erinnern lassen.

 

Zeckenvorsorge beim Reisen
Bei allen Ausflügen und Urlauben in der Bundesrepublik gilt: Wer Zeit im Grünen verbringt, sollte an Zeckenvorsorge denken. Die Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger wie das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus übertragen.

Quellen

1 Robert Koch-Institut: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: März 2023). Epid Bull 2023; 9: 3–23 (letzter Zugriff am: 18.04.2023)
Naturschutzbund Deutschland e.V.: Die zehn kuriosesten Fakten über Zecken (letzter Zugriff: 18.04.2023)